Freitag, 10. August 2007
Streikverbote in Europa
anna chronist, 18:42h
Das Arbeitsgericht Nürnberg hat im Eilverfahren – das heißt: ohne Anhörung und ohne Verhandlung - die von der Lokführergewerkschaft GDL geplanten Streiks im Schienenverkehr untersagt. Das an sich ist schlimm genug, zumal es nicht das erste gerichtliche Streikverbot für die deutschen Eisenbahner ist. Viel schlimmer ist allerdings die Begründung der Nürnberger Erstinsanz: Nicht nur der Bahn selber, nein, auch der gesamten Volkswirtschaft drohten jetzt in der Hauptreisezeit immense wirtschaftliche Schäden. Darum geht es also: Arbeitnehmerinteressen haben sich grundsätzlich wirtschaftlichen Interessen unterzuordnen. In dieser Schärfe hat noch kein Gericht das bestätigt, was Politik und Medien uns seit Jahren um die Ohren schlagen. Dass das Gericht heute, als der Widerspruch der GDL behandelt wurde, einen Vergleichsvorschlag gemacht hat, macht die Sache nicht besser.
Szenenwechsel. Auch in Frankreich ist im Sommer Hauptreisezeit, und Frankreichs frischgebackener Präsident hat sich etwas ganz Besonderes für seine Eisenbahner ausgedacht: nämlich dass die Beschäftigten im Verkehrssektor 48 Stunden vor Streikbeginn ihre Teilnahme am Streik ankündigen müssen. Dass so etwas ausgerechnet in Frankreich Wirklichkeit werden könnte, hätte bis vor kurzem noch keiner geglaubt. Doch es ist Wirklichkeit geworden: Sowohl die Nationalversammlung als auch der Senat haben dem Gesetz, das explizit auch Streikverbote vorsieht, Anfang August zugestimmt.
Das Thema Streikverbote hat schon richtig Pfeffer. Umso mehr verwundert es, dass das Thema dem DGB nur eine lausige Solidaritätsadresse an die GDL wert war, wohingegen die französischen Gewerkschaften immerhin zu landesweiten Protesten aufgerufen haben.
Solong,
Anna
Szenenwechsel. Auch in Frankreich ist im Sommer Hauptreisezeit, und Frankreichs frischgebackener Präsident hat sich etwas ganz Besonderes für seine Eisenbahner ausgedacht: nämlich dass die Beschäftigten im Verkehrssektor 48 Stunden vor Streikbeginn ihre Teilnahme am Streik ankündigen müssen. Dass so etwas ausgerechnet in Frankreich Wirklichkeit werden könnte, hätte bis vor kurzem noch keiner geglaubt. Doch es ist Wirklichkeit geworden: Sowohl die Nationalversammlung als auch der Senat haben dem Gesetz, das explizit auch Streikverbote vorsieht, Anfang August zugestimmt.
Das Thema Streikverbote hat schon richtig Pfeffer. Umso mehr verwundert es, dass das Thema dem DGB nur eine lausige Solidaritätsadresse an die GDL wert war, wohingegen die französischen Gewerkschaften immerhin zu landesweiten Protesten aufgerufen haben.
Solong,
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